Die Silvesterknallerei ist in München bereits an vielen Orten verboten, jetzt dann auch am Tierpark. © IMAGO/Heinz Gebhardt
„Feuerwerk und Tiere – das passt nicht zusammen“, sagt OB Dieter Reiter. Um den Tierpark Hellabrunn will die Stadt daher nun einen 150 Meter großen Schutzbereich anordnen, im dem die Knallerei untersagt wird. © IMAGO/Ulrich Wagner
Zum Jahreswechsel wird es erstmals rund um den Tierpark ein Feuerwerksverbot geben. Wie zu erfahren war, bereitet das Kreisverwaltungsreferat aktuell eine entsprechende Verfügung vor. Das Böllern in der Nähe des Zoos ist seit Jahren umstritten, weil die lauten Geräusche bei Tieren Stress und Ängste auslösen. Tierschützer, Verbände, aber auch zahlreiche Stadträte hatten bereits mehrfach für eine Einschränkung geworben.
In München gilt seit 2019 zum jeweiligen Jahreswechsel ein Verbot für Feuerwerk in der Fußgängerzone, einschließlich Marienplatz und Stachus, sowie auf dem Viktualienmarkt. Zudem ist innerhalb des Mittleren Rings das Zünden von Böllern untersagt. Eine entsprechende Verbotsverordnung wird jedes Jahr von der Stadt erlassen und soll nach Informationen unserer Zeitung nun um einen 150 Meter großen Schutzbereich um den Tierpark erweitert werden. Dazu gibt es Hinweisschilder.
Um den Münchnern dennoch eine Möglichkeit zu bieten, den Jahreswechsel zu feiern, soll es in diesem Jahr erstmals eine Silvestermeile auf der Ludwigstraße geben. Geplant sind zahlreiche Musikdarbietungen und eine große Lasershow.
OB Dieter Reiter (SPD) sagte am Sonntag auf Anfrage: „Feuerwerk und Tiere – das passt einfach nicht zusammen. Wir wissen alle, wie sehr laute Knaller Tiere aufschrecken und ihnen Angst machen kann.“ Deshalb richte die Stadt erstmals eine feuerwerksfreie Zone rund um den Tierpark Hellabrunn ein. „Hellabrunn leistet weltweit wichtige Arbeit für bedrohte Tierarten und wir wollen diese Tiere vor vermeidbarem Stress und möglichen Gefahren schützen.“
Ein Verbot rund um das Tierheim war ebenfalls vielfach eingefordert worden, ist aber laut Reiter nicht durchsetzbar. „Ich würde mir wünschen, dieses Verbot auch auf andere sensible Orte wie das Tierheim ausweiten zu können. Dafür bräuchte es jedoch eine Änderung der bundesweiten Regeln.“ Grundsätzlich wäre es aus seiner Sicht sinnvoll, wenn der Bund den Kommunen die Kompetenz geben würde, selbst zu entscheiden, ob und wo Feuerwerk erlaubt ist. „Die Münchner könnten das gut selbst bestimmen – aber ein Bürgerentscheid dazu ist derzeit gesetzlich nicht möglich.“SASCHA KAROWSKI