Er hat Ärger mit dem halben Haus – und wurde fristlos gekündigt. Doch Abdul S. (36) ließ diese Frist verstreichen. Jetzt geht der Vermieter gerichtlich gegen den Zoff-Nachbarn von Hadern vor.
Der Lagerarbeiter streitet sich wie berichtet seit Jahren mit seinen Nachbarn im Mehrfamilienhaus an der Ludwig-Hunger-Straße in Hadern. Die werfen ihm vor, mit Essensresten auf sie zu werfen, Schlösser zu verkleben oder Briefkästen mit Hundekot und Fleisch vollzustopfen. Er weist die Vorwürfe zurück. So oder so: Laut Immo-Konzern Vonovia, dem das Haus gehört, soll Abdul S. auch einen Mitarbeiter angegangen haben. Sie kündigte ihm deshalb zum 15. Dezember.
Am 16. Dezember war Abdul S. aber noch im Haus – jetzt hat die Vonovia den Druck erhöht. „Der Mieter hatte eine Frist, bis zum 15. Dezember die Wohnung zu übergeben“, sagte ein Unternehmenssprecher. Diese Frist habe er nicht eingehalten. „Damit erfolgt jetzt die Räumungsklage“ – die habe man am 16. Dezember eingeleitet. Der Sprecher: „Die Räumung ist unser letztes Mittel, und das machen wir nur ganz selten und ungern. Es gab vorab aber schon einige Eskalationsstufen.“
Die Vonovia hatte Abdul S. vor rund einem Monat gekündigt – wegen „Störung des Hausfriedens“. Ein Mietverhältnis sei „nicht mehr zuzumuten“, hieß es im Schreiben. Auf Anfrage unserer Zeitung wollte sich Abdul S. nicht äußern.TG