Terror-Anschlag in New York

Die Bedrohung bleibt

von Redaktion

Beim ersten Terroranschlag mit tödlichen Folgen in New York seit dem 11. September 2001 haben mindestens acht Menschen ihr Leben verloren. Es mutet fast wie ein Wunder an, dass die Metropole – ohnehin eines der verlockendsten Ziele für Terroristen – so lange verschont geblieben ist. Das dürfte auch an der intensiven Polizeipräsenz im „Big Apple“ und der Präventivpolitik der Verantwortlichen liegen.

Doch die traurige Realität ist auch: Eine freie Gesellschaft lässt sich nicht so absichern, dass Anschläge wie in New York oder zuvor in Barcelona, London, Berlin und Nizza vollkommen ausgeschlossen werden können. Islamistische Extremisten haben mittlerweile Fahrzeuge zum Mittel der Wahl gemacht, wenn es darum geht, „Ungläubige“ zu töten. Und hier effektiv vorzubeugen, erscheint ohne drastische Folgen für ein normales Leben unmöglich. Der Terror bahnt sich irgendwie seinen Weg, notfalls auch auf Radwegen mit einem Kleinlastwagen.

Die Morde von New York an Halloween sollten eine Ermahnung an die Sicherheitsbehörden in aller Welt sein, die Bedrohung durch radikale Islamisten weiter ernst zu nehmen. Im Großraum New York hatte es zwar nach den Anschlägen in Europa Warnungen an alle Vermietstationen gegeben, Verdächtige zu melden – doch dem aus Usbekistan stammenden Islamisten wurde keinerlei Skepsis entgegen gebracht. Er konnte bereits 2010 in die USA einreisen – so wie Extremisten längst auch in Deutschland Fuß gefasst haben, wie jetzt die Festnahme eines gewaltbereiten jungen Syrers in Schwerin beweist. Radikale Islamisten bleiben eine Bedrohung für moderne Demokratien. Den von religiösem Wahn Getriebenen effektiv, aber dennoch mit Augenmaß unter Rücksicht auf gewohnte Freiheiten der Bevölkerung zu begegnen, ist eine der großen Herausforderungen an die Politik von heute.

Friedemann Diederichs

Sie erreichen den Autor unter

Politik@ovb.net

Artikel 1 von 11