Die dritte große Enthüllung

von Redaktion

Mit den „Paradise Papers“ haben deutsche und internationale Medien zum dritten Mal Personendaten zu Briefkastenfirmen in Steuerparadiesen und zu riskanten Geschäftsbeziehungen veröffentlicht. Zuerst kamen die „Panama Papers“ im Frühjahr 2016. Sie schlugen die höchsten Wellen. Danach folgten im Herbst die „Bahamas Liste“, und nun die „Paradise Papers“. In der ersten Großveröffentlichung mit 11,5 Millionen Dokumenten werteten Journalisten Unterlagen der panamaischen Anwaltskanzlei Mossack Fonseca aus. Aus ihnen ging hervor, dass zahlreiche Politiker, Sportler und andere Prominente Vermögen in Offshore-Firmen hielten. Durch die Enthüllungen gerieten Politiker, Geschäftsleute und Prominente unter Druck. So verlor der pakistanische Regierungschef Nawaz Sharif wegen Korruptionsvorwürfen sein Amt. Die Opposition stützte ihre Vorwürfe auch auf Dokumente, die im Zuge der Enthüllungen aufgetaucht waren. In Malta gab es im Juni wegen der „Panama Papers“ Neuwahlen und in Island führte die Veröffentlichung zum Rücktritt des Ministerpräsidenten Sigmundur Gunnlaugsson und zum Verzicht des Staatschefs Ólafur Ragnar Grímsson auf eine Wiederwahl. Der Datenberg zeigte große Geldströme nach Panama. Ob es sich dabei um strafbare Geschäfte handelt, prüften weltweit Staatsanwälte.

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