Palermo – Es zeichnet sich ein hauchdünner Sieg bei den Regionalwahlen auf Sizilien ab. Laut Prognosen vom Sonntagabend liegt Favorit Nello Musumeci knapp vor seinem Konkurrenten der eurokritischen Fünf-Sterne-Bewegung, Giancarlo Cancelleri. Das ging als einer Wählerbefragung der TV-Sender Rai und La7 hervor. Demnach siegte das Mitte-Rechts-Lager. Die Prognosen waren kurz nach Schließung der Wahllokale veröffentlicht worden.
Die Regionalwahlen gelten als Stimmungstest vor den Parlamentswahlen, die spätestens im Frühjahr 2018 stattfinden. Sollte sich der Sieg von Musumeci, der laut Prognosen zwischen 35 und 40 Prozent der Stimmen erhielt, bestätigen, wäre dies nach Einschätzung der Konrad-Adenauer-Stiftung vor allem ein Sieg für Ex-Premierminister Silvio Berlusconi. Der 81-Jährige hatte im Wahlkampf mitgemischt und arbeitet an seiner politischen Rückkehr.
Ein Sieg auf Sizilien wäre für die Fünf-Sterne-Bewegung der Erste in einer italienischen Region. Die Wählerbefragungen sahen Cancelleri knapp hinter Musumeci bei zwischen 33 und 38 Prozent. Fabrizio Micari, der für die Regierungspartei PD um den Posten des Regionalpräsidenten kandidiert hatte, kam der Erhebung zufolge auf 16 bis 20 Prozent.
Das schlechte Ergebnis der sozialdemokratischen PD wird auch darauf zurückgeführt, dass sie sich nicht auf einen gemeinsamen Kandidaten verständigen konnte. Der bisherige Gouverneur Rosario Crocetta war nicht noch mal angetreten.
In der autonomen Region waren 4,6 Millionen Wahlberechtigte aufgerufen, ein neues Parlament zu wählen. Die Wahlbeteiligung lag laut der Agentur Ansa um 19 Uhr bei 36,39 Prozent, etwas geringer als 2012. Die Stimmauszählung beginnt planmäßig erst heute um 8 Uhr morgens.