Der Luise-Kiesselbach-Platz galt über Jahre hinweg als einer der Hotspots für Schadstoffbelastung in München. Jetzt bestätigen erste Messungen die Hoffnungen, die mit dem Tunnelbau im Südwesten einhergegangen waren. Die Feinstaubwerte liegen deutlich unter dem Grenzwert und auch die Stickstoffdioxidbelastung ist gesunken. Ein Patentrezept für die gesamte Stadt lässt sich daraus aber nicht ableiten.
Rund um den neuen Tunnel ist der Verkehr ins Rollen gekommen – an einer Stelle wo zuvor Stillstand herrschte. Wie schnell sich dieser Effekt abnutzt, ist täglich an gleicher Stelle zu beobachten. Wenn die Autos im Berufsverkehr in der Früh in den Tunnel einfädeln müssen, staut sich der Verkehr bis weit auf die Garmischer Autobahn zurück.
Die Belastung wird also lediglich verlagert. Angesichts der zunehmenden Pendlerzahlen und immer mehr zugelassenen Pkw droht der Verkehrsinfarkt. Um den abzuwenden, braucht es vor allem funktionierende und bezahlbare Alternativen zum Privat-Pkw. Derzeit scheint es für viele Pendler aber attraktiver zu sein, die Zeit im eigenen Auto im Stau abzusitzen, als in einer überfüllten und verspäteten U- oder S-Bahn zu stehen.
Marc Kniepkamp
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