Problemschulen geschlossen

Von Schweden lernen

von Redaktion

Die schwedische Wohlstandsgesellschaft und die Integration der Flüchtlingswelle – das ist im Großen und Ganzen eine Erfolgsgeschichte, von der sich einiges lernen lässt. Über Toleranz und Hilfsbereitschaft zum Beispiel, aber auch über Grenzen der Aufnahmefähigkeit. Dass Schweden jetzt zu einem ungewohnten Mittel greift und sogenannte Migrantenschulen schließt, um die „Vermischung“ der Schülerschaft quasi staatlich zu verordnen, lässt erahnen, wie mühsam Integration mitunter sein kann. Womit wir in Deutschland angekommen wären. Auch hier sind Probleme (aber auch Erfolge) der Integration ausländischer Kinder in den Schulalltag ein Aspekt, über den zu wenig geredet wird.

Die meisten Lehrer sind zurecht stolz auf ihren Einsatz. Integration in der Schule gelingt am besten mit einem fein abgestuften Verfahren, in dem die Schüler erst in Übergangsklassen gehen, dann aber stundenweise möglichst schnell in Regelklassen mit deutschsprachigen Kindern wechseln – vorausgesetzt, es gibt genug Förderlehrer und die Klassen-Zusammensetzung stimmt. Die deutschen Schulsysteme kennen zurecht keine starren Ausländerquoten, doch liegt es auf der Hand, dass der Migrantenanteil in einer Klasse nicht zu hoch sein darf. Die alarmierenden Ergebnisse der jüngsten bundesweiten Grundschuluntersuchung lassen vermuten, dass dieser Grundsatz in den Brennpunktschulen der Großstädte in Vergessenheit geraten ist. Eine Übernahme des schwedischen Modells liegt hier auf der Hand.

Dirk Walter

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