Israel

Jerusalem-Streit löst Unruhen aus

von Redaktion

Wieder Tote – Erdogan beschimpft Israel – USA verteidigen Entschluss

Gaza/Tel Aviv – Harte Worte im Jerusalem-Streit: Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan hat Israel am Sonntag als „Terrorstaat“ beschimpft. Der Entschluss von US-Präsident Donald Trump, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen, gelte für die Türkei nicht. Man werde die Stadt nicht einem Land der „Kindermörder“ überlassen. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu verbat sich Lektionen von „einem Führer“, der Journalisten inhaftiere und „Terroristen, auch im Gazastreifen, hilft, unschuldige Menschen zu töten“.

Trumps Entscheidung hat am Wochenende hefige Unruhen ausgelöst. Es kam zu zahlreichen Protesten, am Samstag tötete die israelische Luftwaffe im Gazastreifen zwei Mitglieder der radikal-islamischen Hamas. Die Zahl der toten Palästinenser stieg so auf vier. Am Sonntag griff ein Palästinenser einen israelischen Wachmann am Jerusalemer Busbahnhof mit einem Messer an und verletzte ihn schwer. Israelischen Soldaten gelang es, einen von der Hamas gebauten Tunnel zu zerstören, der den Gazastreifen mit israelischem Gebiet verband.

Trotz der Toten und insgesamt rund 1400 Verletzten hat die US-Regierung ihren Schritt verteidigt. Man habe mit heftigen Reaktionen gerechet, sagte die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley, dem Sender CNN. Bisher sei „der Himmel nicht eingestürzt“. Trump rief angesichts der Unruhen zu „Ruhe und Mäßigung“ auf.

Die Arabische Liga hält das Vertrauen in die USA als Vermittler für gestört. Sie forderte die internationale Gemeinschaft zudem auf, Palästina mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt anzuerkennen.

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