Aus dem Stolperstart gelernt?

Jetzt läuft’s bei der Bahn

von Redaktion

Der Spott war riesig, als die Bahn vor zwei Wochen den Start der neuen Raserstrecke München-Berlin verstolperte. Verspätungen, Umleitungen, manche Züge fielen ganz aus – schlechter hätte es kaum laufen können. Das lag nicht nur an Technik-Problemen, sondern auch an Schnee und Eis, die ICE-Züge lahmlegten. Ein Bahn-Neustart mitten im Winter gelingt eigentlich nie, sowohl im großen (München-Berlin) als auch im kleineren Maßstab, wie etwa auch der Pannenstart des Rosenheimer Meridian vor vier Jahren und nun aktuelle Probleme bei der neuen Verbindung Richtung Prag zeigen. Es sollte allen Beteiligten endlich eine Lehre sein. Ein Fahrplanwechsel im Winter ist problematisch, noch dazu verbunden mit ambitionierten Premieren.

Doch zur Wahrheit gehört auch, dass die Bahn die Pannen überraschend schnell überwinden konnte. Vielleicht liegt’s ja auch am milderen Wetter, aber derzeit, zwei Wochen später, klappt es sehr viel besser als zu Beginn. Verspätungen in Serie gibt es nicht mehr. Die Berlin-Züge sind vor den Feiertagen bis an die Kapazitätsgrenze gefüllt, für manche Züge gibt’s gar keine Fahrkarten mehr. Es läuft also bei der Bahn. Auch der Konkurrenz fällt das auf: Die Fluglinie Eurowings hat angekündigt, innerdeutsche Flüge zu streichen– auch wegen der neuen ICE-Strecke. Vielleicht ist der Imagekratzer also bald vergessen.

Dirk Walter

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