US-Demokraten

Oprah wäre angreifbar

von Redaktion

Die US-Demokraten sehen – nach einem bitteren Jahr unter Donald Trump – plötzlich einen Hoffnungsschimmer am Horizont. Nach ihrer vielbeachteten Rede bei den „Golden Globes“ scheint Medien-Unternehmerin, Milliardärin und Talk-Entertainerin Oprah Winfrey mit einer Präsidentschafts-Kandidatur im Jahr 2020 zu liebäugeln. Es wäre eine Bewerbung mit Zugkraft.

Die Afro-Amerikanerin hat eine breite Fan-Basis vor allem unter Millionen Frauen, von deren Stimmen bereits Barack Obama überproportional profitierte. Und sie hat genug Geld, um den sündhaft teuren Wahlkampf mitfinanzieren zu können. Bei aller Euphorie könnten Amerikas Liberale jedoch einige Aspekte leicht übersehen. Ein Duell zwischen Trump – tritt er denn wieder an – und ihr wäre vor allem ein Zweikampf zweier TV-Persönlichkeiten. Während es bereits klare Indizien dafür gibt, dass der Show-Mann Trump im politischen Alltag überfordert ist, hat Oprah ebenfalls keinerlei Erfahrung auf diesem Feld. Zudem ist Oprah für den politischen Gegner und auch ihre innerparteilichen Mitbewerber durchaus angreifbar. Ihre legendäre TV-Aussage, alle älteren Weißen in den USA müssten sterben, damit Rassismus aus der Gesellschaft verschwindet, ist eine in sich ebenfalls rassistisch geprägte Analyse.

Die tiefe Spaltung in der US-Gesellschaft und Politik zu überwinden, daran würde deshalb auch eine Präsidentin Oprah als erste Frau im Weißen Haus scheitern.

Friedemann Diederichs

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