Jean-Claude Juncker, EU-Kommissionspräsident: Er sei mit dem Inhalt „vollumfänglich zufrieden“, sagte er. „Aber glücklich bin ich in der Politik nie.“ Juncker sprach von einem „sehr erheblichen, positiven, konstruktiven, zukunftsorientierten, zielführenden Beitrag zur europapolitischen Debatte“.
Benjamin Griveaux, Regierungssprecher Frankreichs: „Diese Einigung ist gut für Deutschland, gut für Frankreich und vor allem gut für Europa.“
Paolo Gentiloni, Italiens Ministerpräsident: „Das ist eine gute Nachricht für Europa.“
Christian Lindner, FDP-Bundesvorsitzender, sieht einen „Aufguss der alten GroKo“. Die Vereinbarungen seien „nicht das Erneuerungsprojekt für das Land, das wir brauchen“. Das Papier von Union und SPD enthalte immerhin „weniger Widersprüche und weniger innere Zerrissenheit, als ich das bei den Jamaika-Sondierungen wahrnehmen musste“.
Claudia Roth, Grüne, Vizepräsidentin des Bundestags, kritisiert den Asyl-Kompromiss scharf: „Diese Beschlüsse sind unmenschlich und treten das Grundrecht auf Familie mit Füßen.“
Markus Söder, Bayerns Finanzminister: „Die CSU hat gut verhandelt. Das wird uns in diesem Jahr in Bayern helfen. Es gibt eine klare Begrenzung der Zuwanderung und der Migration. Damit wird ein zentrales Wahlversprechen umgesetzt.“
Thomas de Maizière, CDU-Innenminister, sieht ein „kluges Ergebnis“ beim Familiennachzug. „Der Rechtsanspruch auf Familiennachzug wird abgeschafft und stattdessen wird, wenn sie so wollen, als freiwillige Leistung eine ungefährliche Möglichkeit für Familienangehörige, nach Deutschland zu kommen, ermöglicht.“
Alice Weidel, Vorsitzende der AfD-Fraktion: Die Obergrenze von 220 000 sei eine „Farce“. Ohne eine Sicherung der Grenzen sei eine entsprechende Steuerung nicht möglich.
Ulrike Mascher, Chefin des Sozialverbands VdK, steht der Grundrente, mit der die Renten langjähriger Geringverdiener aufgebessert werden sollen, kritisch gegenüber. „Die Zugangsvoraussetzungen sind aus unserer Sicht fern der Lebenswirklichkeit. 35 Jahre Versicherungszeit sind von vielen Menschen, vor allem Frauen, nicht erreichbar.“
Thomas Goppel, Vorsitzender der CSU-Seniorenunion: „Gerade in den Bereichen Steuern und Finanzen, Rente, Pflege- und Gesundheitsversorgung, Familie und Zuwanderung konnte man mit der SPD zu sinnvollen und zielführenden Kompromissen kommen, die substanzieller sind, als man das mit grünen Ideologen und liberalen Halbstarken hätte erreichen können.“
Moritz Möller, Landesvorsitzender des Studentenverbands RCDS, warnt vor weitergehenden Lockerungen des Kooperationsverbots: „Das Aufheben des Bildungsföderalismus führt zu Einheitsbrei im Bildungssektor.“