Haus der Kunst

Mutlosigkeit

von Redaktion

Eine Krankheit hat das Münchner Haus der Kunst (HdK) befallen. Und damit ist nicht die Nazi-Vergangenheit des Baus gemeint. Die Ausstellungshalle ist vielmehr fast völlig aus dem öffentlichen Fokus gerutscht. Den meisten ist es einfach wurscht, was dort passiert. Offensichtlich ging es auch Kunstminister Ludwig Spaenle (CSU) so. Er als Vorstand des Stiftungsaufsichtsrats ließ den Kurator Okwui Enwezor als Chef vor sich hin werkeln – Hauptsache ein berühmter Name – und verließ sich im Übrigen auf den kaufmännischen Geschäftsführer. Diese Lässigkeit hat dem HdK zusätzlich geschadet. Nachlässig waren aber genauso die Geschäftsführer selbst und der gesamte Aufsichtsrat.

Seit Monaten kann ein mutloser Minister beobachtet werden. Für die Wähler bietet er das Bild, dass er nur auf Druck der Medien und der Landtagsopposition hin aktiv wird. Offenheit könnte dieses Bild ins Positive wenden, indes die Hoffnung darauf schwindet. Genauso wie auf den klaren Schnitt, die gesamte Führungsriege auszutauschen und mit einem unbelasteten Team frisch zu starten. Nur so lohnt sich die Sanierung des Hauses der Kunst und seine Neuausrichtung als Haus der Künste.

Simone Dattenberger

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