Auslandsecho zum PARTEITAG DER SPD

von Redaktion

The Telegraph, London:

„Für die EU bedeutet das ein starkes, neues, europafreundliches Programm, das Musik in den Ohren des französischen Präsidenten Emmanuel Macron sein wird. Und für den Brexit kann es möglicherweise bedeuten, dass die EU entschlossener als je zuvor auftritt, um das Gemeinschaftsgefühl ihrer Mitglieder zu stärken und fortgehende Mitglieder zu bestrafen.“

Tages-Anzeiger, Zürich:

„Das knappe Ja hat die SPD nicht etwa erlöst, sondern fast in der Mitte gespalten. Wenn sich die Partei in den nächsten Jahren nicht personell und programmatisch erheblich erneuert, ist ihre Existenz als Volkspartei der linken Mitte tatsächlich in Gefahr.“

La Repubblica, Rom:

„Die Fehler, [die er nach dem 24. September machte], erwähnte Schulz bislang nicht. Aber schwach, wie er seit dem Ergebnis von gestern ist, als er von 100 Prozent Zustimmung der Basis auf fast die Hälfte abstürzte, wird er vielleicht die Kurve kriegen.“

El Mundo, Madrid:

„Die deutsche Wirtschaft hat weiterhin eine gesunde Wachstumsrate und die Arbeitslosigkeit ist auf ein beneidenswertes Niveau gefallen. Aber das Land braucht Stabilität und muss aus der politischen Sackgasse heraus, um diesen Kurs zu halten. Wir wissen, dass die europäische Lokomotive mit voller Leistung fahren muss, damit alle Waggons der EU gut laufen können. Deshalb lässt die gestrige Entscheidung des SPD-Parteitags aufatmen.“

Die Presse, Wien:

„In den politischen Geschichtsbüchern Deutschlands wird es einmal ein ganz spezielles Kapitel für Schulz geben. Der Mann, der es innerhalb eines Jahres vom Messias der SPD, der mit 100 Prozent zum Kanzlerkandidaten gewählt wurde, zum Parteispalter geschafft hat. (…) Das Aber nach diesem Ja der Delegierten ist so groß, dass Martin Schulz den Satz eigentlich selbst beenden sollte: … ich trete ab.“

NRC, Amsterdam:

„Mit dem Abstimmungsergebnis des Parteitages ist auch deutlich geworden, dass die SPD unter einem geschwächten Martin Schulz eine gespaltene Partei ist. Das ist nicht gerade eine gute Nachricht, wenn es um eine stabile Mehrheitsregierung geht. Dennoch passt das positive Ergebnis des SPD-Parteitages zur allgemeinen Stimmung – auch außerhalb Deutschlands –, wonach es langsam Zeit wird, dass in Berlin wieder jemand regiert.“

De Tijd, Brüssel

„Ein Versagen können sich die Parteien nicht leisten, denn ein Misslingen würde Neuwahlen bedeuten. Und das hat es in der jüngeren deutschen Geschichte noch nicht gegeben. Darum wird verhandelt werden bis letztendlich jemand den Stecker zieht. Oder bis ein Kompromiss gefunden wurde.“

Artikel 4 von 11