Stuttgart 21 wird immer teurer

von Redaktion

Bahnprojekt soll 8,2 Milliarden Euro kosten – Fertigstellung verspätet

Stuttgart – Das Bahnprojekt Stuttgart 21 verschlingt immer mehr Geld – und dauert länger. Nach aktueller Kalkulation steigen die Kosten auf bis zu 8,2 Milliarden Euro. Diesen Kostenrahmen beschloss der Aufsichtsrat des bundeseigenen Unternehmens in Berlin. Zum Baubeginn im Jahr 2010 lag der Rahmen bei 4,5 Milliarden Euro, seit 2013 bei 6,5 Milliarden Euro. Als Eröffnungstermin war zunächst Ende 2021 genannt worden – nun heißt es, der unterirdische Durchgangsbahnhof samt Anschlussstrecken sei zum Jahr 2025 betriebsbereit.

Auch die mit Stuttgart 21 zusammenhängende Neubaustrecke Wendlingen-Ulm wird teurer. Die neue Prognose sieht 3,7 Milliarden Euro vor (bislang 3,26 Milliarden). Die Fertigstellung verschiebt sich um ein Jahr auf 2022.

Der Aufsichtsrat teilte nach einer Sondersitzung mit, der Bahnvorstand habe „glaubhaft dargelegt, dass die Fortführung des Projekts Stuttgart 21 wirtschaftlicher ist als ein Abbruch“. Wer für die Mehrausgaben aufkommt, ist nicht geklärt. Hintergrund der Neukalkulation seien gestiegene Baupreise, Probleme mit dem Baugrund und der Wunsch, Risikopuffer vorzuhalten.

Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Matthias Gastel aus Stuttgart verlangte ein strenges Kostenmanagement. Die Bundesregierung müsse ihre Rolle als Bahn-Eigentümerin „endlich ernst nehmen und Lösungsvorschläge“ bieten. Die Bahnexpertin der Linken-Bundestagsfraktion, Sabine Leidig, nannte Stuttgart 21 „gänzlich unwirtschaftlich“. Naturschützer forderten einen Krisenstab.

Artikel 1 von 11