Wahl in Zypern

Anastasiades setzt sich durch

von Redaktion

Amtierender Präsident siegt mit 56 Prozent und kann weiter regieren

Nikosia – Zyperns Präsident Nicos Anastasiades ist für eine zweite Amtszeit wiedergewählt worden. Bei der Stichwahl um das Präsidentenamt am Sonntag errang der konservative Staatschef des EU-Mitgliedslandes nach dem amtlichen Endergebnis 56 Prozent der Stimmen. Sein linksgerichterer Herausforderer Stavros Malas kam auf 44 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 73 Prozent.

Der 71-jährige Anastasiades hatte die erste Wahlrunde am 28. Januar mit 35,5 Prozent der Stimmen gewonnen, der frühere Gesundheitsminister Malas erreichte mit 30 Prozent den zweiten Platz. Beide Kandidaten setzen sich für Verhandlungen über eine Wiedervereinigung der geteilten Mittelmeerinsel ein.

Zypern ist seit einem von der damaligen Militärjunta in Griechenland unterstützten Putsch und einer anschließenden türkischen Militärintervention im Jahr 1974 geteilt. Die 1983 ausgerufene Türkische Republik Nordzypern wird nur von der Schutzmacht Ankara anerkannt und ist auch wirtschaftlich völlig abhängig von der Türkei.

Die Republik Zypern trat 2004 der EU und dem Euro bei. Völkerrechtlich ist die ganze Mittelmeerinsel, auf der rund eine Million Menschen leben, Mitglied der Europäischen Union.

Der vom Volk gewählte Präsident spielt auf Zypern eine wichtige Rolle. Er bestimmt die Regierung und führt sie auch. In Sachen Lösung der Zypernfrage unterschieden sich beide Kandidaten kaum. Ihr zentrales Wahlversprechen war, dass sie neue Gespräche mit der Führung der türkischen Zyprer zur Überwindung der Teilung aufnehmen wollen.

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