Türkische Gas-Attacke?
Vorwürfe im Kampf um Afrin – USA drohen Assad
Damaskus – In der kurdischen Region Afrin in Nordsyrien sollen die türkische Armee und Verbündete Giftgas eingesetzt haben. Sechs Menschen seien verletzt, berichteten Beobachter und ärztliches Personal. Die Türkei wies die Anschuldigungen zurück.
Der mutmaßliche Angriff habe sich am Freitag ereignet, hieß es. Der Leiter des Krankenhauses in Afrin, Joan Schitika, sagte der „dpa“, dass die Verletzten mit Atembeschwerden nach türkischem Beschuss eingeliefert worden seien. Die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana warf der türkischen Armee vor, Granaten mit Giftgas eingesetzt zu haben. Gemeinsam mit Verbündeten der Freien Syrischen Armee geht die Türkei seit vier Wochen gegen die Kurdenmiliz YPG vor. Die Situation droht weiter zu eskalieren. Regierungstreue Truppen sollen nun die Milizen gegen die Türkei unterstützen, hieß es aus syrischen Regierungskreisen.
Zuletzt gab es mehrfach Anschuldigungen, in Syrien sei Giftgas eingesetzt worden – von Präsident Baschar al-Assad. Die USA drohten auf der Münchner Sicherheitskonferenz mit Vergeltungsschlägen. „Es ist an der Zeit, dass alle Nationen die syrische Regierung und ihre Unterstützer zur Verantwortung ziehen“, sagte Herbert Raymond McMaster, der Sicherheitsberater von US-Präsident Donald Trump. Die USA hatten bereits im April 2017 eine syrische Luftwaffenbasis angegriffen. mmä/dpa