Frontex: 2017 kamen viel weniger Flüchtlinge

von Redaktion

Brüssel – Trotz deutlichen Rückgangs bleibt die Zahl der illegal in die EU eingereisten Flüchtlinge und Migranten hoch. Nach Angaben der EU-Grenzschutzagentur Frontex kamen 2017 knapp 205 000 Menschen über die verschiedenen Flüchtlingsrouten. 2016 seien es 511 000, 2015 sogar 1,8 Millionen Menschen gewesen. Ein deutlicher Rückgang also – vor 2014 seien jährlich aber nur zwischen 75 000 und 150 000 Menschen gezählt worden. Das Niveau sei also deutlich höher als vor der Flüchtlingskrise, sagte Frontex-Chef Fabrice Leggeri am Dienstag in Brüssel. Der Druck auf die südlichen Außengrenzen bleibe hoch.

Er betonte, die EU-Mitgliedsstaaten müssten abgelehnte Asylbewerber schneller zurück in ihre Heimat schicken. Doch sei die Zahl der Rückführ-Entscheidungen in den Ländern zurückgegangen. „Wir sprechen über Menschen, Familien – deshalb ist es eine heikle und schwierige Angelegenheit“, sagte Leggeri.

Allerdings habe er auch das Gefühl, in den Mitgliedsstaaten sei bei Personal und Budget gekürzt worden. Asylbehörden und die für Rückführungen zuständigen Stellen müssten eng zusammenarbeiten, forderte Leggeri. Zudem forderte er mehr EU-Abkommen mit Herkunftsländern, ähnlich dem mit Afghanistan. Dieses verpflichtet Afghanistan zur Zusammenarbeit bei der Bekämpfung unerwünschter Migration. Insgesamt seien 2017 fast 150 000 Menschen aus der EU abgeschoben worden.

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