London – Britische Experten haben einem Medienbericht zufolge das russische Labor identifiziert, aus dem das Gift für den Anschlag auf den Ex-Doppelagenten Sergej Skripal stammen soll. Dies sei mithilfe von wissenschaftlichen Analysen und der Geheimdienste gelungen, berichtete die Zeitung „The Times“. Die Experten seien sich recht sicher, wenn auch nicht zu 100 Prozent. Eine Quelle nannte das Blatt allerdings nicht. Ein Regierungssprecher wollte den Bericht nicht kommentieren.
Die beim Giftanschlag schwer verletzte Julia Skripal hat sich erstmals nach ihrer Einlieferung ins Krankenhaus vor einem Monat öffentlich geäußert. Sie fühle sich jeden Tag besser, erklärte die 33-Jährige.
Unterdessen bleibt die Bundesregierung im Streit um den Giftanschlag bei ihrer harten Linie gegenüber Moskau. „Wir haben kein Interesse an einer weiteren Eskalation, aber wir haben klare Standpunkte, die werden wir vertreten und daran wird sich in Zukunft auch nichts ändern“, sagte Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) bei seinem Besuch in Jordanien. „Wir sind nicht mehr bereit, einfach alles so hinzunehmen.“ Die von Großbritannien vorgelegten Informationen seien „eindeutig“. Die Ausweisung von vier russischen Diplomaten aus Deutschland nannte Maas „verhältnismäßig“.