Paul Ryan, Sprecher der US-Republikaner im Repräsentantenhaus, hat seinen Rückzug aus dem Parlament angekündigt. Der 48-jährige, der als einer der wichtigsten Republikaner im Kongress gilt, wird im Herbst nicht mehr zur Wiederwahl antreten, gab sein Sprecher bekannt. „Er wird seine volle Wahlperiode erfüllen, durchs Ziel gehen und dann im Januar aufhören.“ Die Beweggründe waren zunächst unklar.
Ryan hatte zeitweise ein sehr konfliktreiches Verhältnis zu US-Präsident Donald Trump. Zuletzt hatte er etwa die von Trump verhängten Strafzölle auf Stahl und Aluminium kritisiert und vor den Folgen eines Handelskriegs gewarnt. Im August 2017 hatte er den Umgang des Präsidenten mit rechtsextremer Gewalt in der Stadt Charlottesville kritisiert.
Ryan ist seit Oktober 2015 Sprecher des Repräsentantenhauses und damit protokollarisch die Nummer drei im Staat. 1998 war er mit 28 Jahren zum ersten Mal ins Parlament gewählt worden.