Es ist erst April, doch schon jetzt gibt es in Deutschland rund 100 Masernfälle. Damit rückt das Ziel der Weltgesundheitsorganisation, die Masern bis spätestens 2020 auszurotten, mal wieder in weite Ferne. Nur zur Erinnerung: Wir sind eine der größten Industrienationen der Welt – doch unsere Impfquote bei Masern erreicht das Niveau von Schwellenländern. Das ist eine Schande!
Nein, Masern sind keine harmlose Kinderkrankheit. Sie können lebensbedrohlich werden, selbst für Erwachsene. Wer sein Kind nicht impft, handelt also fahrlässig. Und asozial. Denn er trägt entscheidend dazu bei, dass sich das hochinfektiöse Virus ungehindert ausbreiten kann – und dabei auch Menschen trifft, die aus gesundheitlichen Gründen nicht geimpft werden dürfen. Besonders gefährdet sind hier übrigens die Hilflosesten in unserer Gesellschaft: nämlich Säuglinge.
Ja, Impfungen können Nebenwirkungen haben. Die Wahrheit ist aber: Bei einer Abwägung aller Risiken ist die Impfung der bessere Weg, als die Krankheit selbst, vor der sie uns schützt, etwa Masern. Mal ehrlich: Wachen wir erst dann auf, wenn erneut eine Masernwelle kommt – bei der sogar ein Kind stirbt, wie im Jahr 2015?
Barbara Nazarewska
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