Kürzungen bei der Agrarförderung

Die Verteilung macht’s

von Redaktion

Da ist er also, der lange erwartete Vorschlag von EU-Kommissar Günther Oettinger für den künftigen europäischen Haushalt. Für die Landwirte birgt er eine nicht unerwartete, aber dennoch schmerzhafte Nachricht. Rund fünf Prozent weniger Fördergelder sollen ab 2021 fließen. Nachdem im Vorfeld schon von Kürzungen um ein Drittel die Rede war, sind die Bauern aber noch mit einem blauen Auge davon gekommen.

Vorausgesetzt, Oettinger kann sich durchsetzen. Denn nun stehen lange und zermürbende Verhandlungen mit den Mitgliedsstaaten bevor. Während Deutschland und Frankreich durchaus bereit sind, für eine Landwirtschaft nach ihren Vorstellungen mehr Geld nach Brüssel zu überweisen, sind andere europäische Länder skeptisch.

Für die Landwirte ist neben der Höhe der Direkthilfen aber mindestens genauso wichtig, wie das Geld künftig verteilt wird. Hier herrscht der größte Reformbedarf. Denn wenn der Strukturwandel nicht weiter fortschreiten soll, müssen kleine Betriebe stärker gefördert und die Direktzahlungen ab einer bestimmten Betriebsgröße gedeckelt werden. Nur so bleibt auch kleinen Höfen genug Spielraum, um neben den Großagrariern ihre Nische zu finden.

Dominik Göttler

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