Mehr Rechte für Kunden

Kulanz ohne Klage

von Redaktion

Verbraucher sollen im Streit mit Konzernen mehr Rechte bekommen und ohne unverhältnismäßiges Kostenrisiko klagen dürfen. Gut so, wenn eine Klage die einzige Möglichkeit ist, wie geprellte Stromkunden oder geschädigte Dieselfahrer ihre Ansprüche durchsetzen können.

Gut ist aber auch, dass die Hürden für eine sogenannte Musterfeststellungsklage nicht ganz niedrig liegen. Denn an der Etablierung eines Sammelklagewesens mit absurd hohen Schadenersatzsummen, Strafzahlungen und Honoraren für spezialisierte Anwaltstruppen wie in den USA kann eigentlich niemandem gelegen sein – außer den auch hierzulande ihr Unwesen treibenden Abmahnvereinen. Echte Sammelklagen wären für diese selbsternannten Verbraucherschützer, die schon heute Möbelhäuser und Immobilienverkäufer mit Abmahnungen wegen banalster Verstöße drangsalieren, ein gefundenes Fressen.

Wie sich das neuen Verfahren in der Praxis bewährt, muss man beobachten. Vielleicht trägt schon die Möglichkeit, dass Kunden sich jetzt leichter juristisch wehren können dazu bei, dass Unternehmen einfach mehr Kulanz zeigen – ganz ohne Klage.

Corinna Maier

Sie erreichen die Autorin unter

Corinna.Maier@ovb.net

Artikel 11 von 11