So muss ein Katholikentag sein: Hochpolitisch, erfrischend kontrovers, ernsthaft und doch mit heiterer Gelassenheit. Unter dem Motto „Suche Frieden“ sendet das Zentralkomitee der deutschen Katholiken aus der Stadt des Westfälischen Friedens eine wichtige Botschaft in die Welt: Die Christen werden gebraucht in Gesellschaft und Politik. Mehr denn je.
Die Konflikte in der Welt und die brandaktuellen Gefahren im Nahen Osten haben vor Augen geführt: Die Suche nach Frieden ist die dringendste Aufgabe und die christlichen Werte der Toleranz, der Menschenwürde und der Mitmenschlichkeit können dazu entscheidende Impulse geben.
Gleichzeitig muss die katholische Kirche dringend ihre eigenen Baustellen in den Griff bekommen. Es ist den Menschen kaum zu vermitteln, in welcher Form die Bischöfe über die Kommunionzulassung von evangelischen Ehepartnern streiten. In zahllosen Gemeinden ist das bereits gängige Praxis – das Kirchenvolk hat längst seine Entscheidung getroffen. Nun ist es höchste Zeit, dass auch die Bischofskonferenz zu einer pastoralen und zeitgemäßen Lösung findet. Damit der Katholikentag von Münster nicht nur als ein eindrucksvolles Friedensfest in Erinnerung bleibt, sondern als wichtige Etappe auf dem Weg zu einer echten Einheit im Glauben zwischen Katholiken und Protestanten.
Claudia Möllers
Sie erreichen die Autorin unter
Claudia.Moellers@ovb.net