Dieser Mai ist ein gesegneter Monat: Vier Feiertage bietet er. Jede Menge Möglichkeiten für verlängerte Wochenenden, fürs Ausspannen. Immer weniger Menschen wissen allerdings, wem sie diese Auszeiten verdanken. Drei der Feiertage sind kirchliche Feste: Christi Himmelfahrt, Fronleichnam (am 31. Mai) und jetzt Pfingsten. Immerhin das dritte wichtige Fest der Christen nach Ostern und Weihnachten. In der Bibel heißt es, dass an diesem Tag der Heilige Geist auf die Jünger niederging und sie plötzlich in mehreren Sprachen reden konnten.
Ein Heiliger Geist? Wie oft wünschte man ihn sich auch heutzutage! Als Vermittler zwischen US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Diktator Kim Jong Un. Um einige wildgewordene Provokateure im Bundestag zu bremsen. Oder in den Kirchen den Wunsch nach Einheit zu stärken. Auch könnte der Heilige Geist das kirchliche Amt erleuchten und die Diskriminierung der Frauen in der katholischen Kirche abbauen. Vor einer Woche in Münster trugen viele kirchlich engagierte Frauen den Katholikentags-Schal diagonal über der Schulter – wie die Stola eines Diakons. Als Zeichen dafür, dass es höchste Zeit ist, Frauen auch zu den kirchlichen Weiheämtern zuzulassen.
Auf den Geist der Erneuerung zu hoffen, ist eine gute christliche Übung. Noch viel mehr kann man diesen Geist als Antrieb nehmen, Veränderungen in Angriff zu nehmen. Geistreiche Pfingsttage also für die große Politik, für die Kirchen – und für jeden Einzelnen.
Claudia Möllers
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