von Redaktion

Der Standard (WIEN)

Pressestimmen

„Eine ,Achse der Willigen‘ – gemeint sind Wien, Rom und Berlin – schwebt Kanzler Sebastian Kurz nun vor, um die EU-Außengrenzen zu schützen. Das sagte er am Mittwoch in Berlin. Aber es wäre besser gewesen, er hätte sich anders ausgedrückt, denn da klingelt es bei vielen im historischen Gedächtnis. Wenn von ,Achsenmächten‘ die Rede ist, dann denkt man an die Zusammenarbeit von Nazideutschland und dem faschistischen Italien. Vielleicht wusste Kurz das nicht. Oder er findet es nicht so tragisch.“

„Man kann als deutscher Regierungsvertreter die Annexion der Krim, eine eingeschränkte Pressefreiheit und die homophobe Gesetzgebung aus tiefster Überzeugung ablehnen und trotzdem in einem russischen Stadion auf der Tribüne auftauchen. Das ist kein Widerspruch, solange man sich einem Autokraten wie Wladimir Putin, sinnbildlich gesprochen, nicht auf den Schoß setzt. Die Distanz wahren, aber im Gespräch bleiben, das ist die richtige Politiker-Taktik, auch auf der Tribüne.“

„Wie sollen pflegebedürftige alte Menschen in Deutschland in 20 bis 30 Jahren leben? Für eine Antwort auf diese Frage ist es höchste Zeit. Gesundheitsminister Jens Spahn liefert sie aber nicht, wenn er nun eine Erhöhung der Beiträge zur Pflegeversicherung um 0,3 Prozentpunkte verkündet. Die Dimension des Problems ist viel größer.“

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