So schlecht, wie es oft scheint, geht es den bayerischen Bauern nicht. Das zeigt der aktuelle Agrarbericht. Ein sattes Gewinnplus von mehr als 30 Prozent, dazu ein erheblich langsamerer Strukturwandel als im bundesdeutschen Schnitt – das macht Mut für die Zukunft.
Doch die positiven Zahlen dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich die Branche in einem Wandel befindet, den die Politik aktiv begleiten muss. Ausgerechnet bei mittelgroßen Betrieben geben viele Landwirte auf, das ist alarmierend. Nicht umsonst war der Freistaat immer stolz darauf, dass seine Felder eben nicht ausschließlich von Großagrariern bewirtschaftet wurden. Dass zudem besonders Tierhalter den Stall für immer zusperren, ist ein Problem. Denn selbst wenn hierzulande mit Recht über so manche Haltungsform diskutiert wird – mit Importen aus dem Ausland, wo die Bedingungen für die Tiere eher schlechter sind, wird der Konflikt nur verlagert. Aus den Augen, aus dem Sinn? Das kann nicht die Lösung sein.
Hier gegenzusteuern, wäre vor allem Aufgabe der EU-Agrarpolitik. Eine stärkere Förderung für kleinere Betriebe, gerne auch gekoppelt an zusätzliche Umweltleistungen, würde helfen, die vielfältige Struktur der Landwirtschaft in Bayern zu erhalten. Dumm nur, dass die Förderreform schon jetzt ins Stocken gerät.
Dominik Göttler
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