Männle bleibt Stiftungs-Chefin

von Redaktion

Wiederwahl nächste Woche geplant – Stabübergabe 2019 möglich

München – Ursula Männle (74) bleibt vorerst an der Spitze der Hanns-Seidel-Stiftung. Darauf hat sich die CSU-Führung hinter den Kulissen verständigt. Parteichef Horst Seehofer schlägt die frühere Ministerin und langjährige Starnberger Landtagsabgeordnete zur Wiederwahl in der kommenden Woche vor, bestätigte die Stiftung.

Am Montagnachmittag soll die Mitgliederversammlung tagen. Männles Wahl gilt dann als Formsache. Vorangegangen waren allerdings wochenlange Debatten, mehrere Treffen in München und Berlin, Briefe und Telefonate. Männle hat in den Führungsgremien der Stiftung auch Kritiker. Die Professorin hatte bald nach Amtsübernahme im Mai 2014 mit einer Modernisierung begonnen, Personal ausgewechselt und Mängel ungeschminkt benannt. Teilen der Stiftung ging sie zu forsch zur Sache, es kam zu Spannungen unter Mitarbeitern; anderen geht der Umbau zu einem Politik-Think-Tank nicht schnell genug. In ihre Amtszeit fällt auch der Abschied der Stiftung und damit der CSU-Klausuren aus Kreuth. 2015 fiel diese Entscheidung, die Pacht wurde drastisch erhöht.

Seehofer hält an Männle fest – zumindest auf Zeit. Intern ist ein Wechsel Mitte 2019, während der nächsten Amtsperiode, im Gespräch. Dann könnte Ex-Bundesminister Christian Schmidt zum Zug kommen, der 2017 nicht wiederberufen wurde. Er war jahrelang ein international gut vernetzter Außen- und Verteidigungspolitiker. In einem ersten Schritt wird der 60-Jährige am Montag voraussichtlich in den Kreis der Mitglieder berufen. Ein späterer Wechsel hängt freilich von einer anderen Personalie ab: ob Seehofer 2019 noch Parteichef ist. Noch in Männles Amtszeit wird ein neuer Generalsekretär für die Stiftung berufen, Peter Witterauf geht plangemäß in Ruhestand. Ein erfahrener Beamter ist für seine Nachfolge vorgesehen.  cd

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