Berlin/Moskau – Kanzlerin Angela Merkel hat einen neuen Vorstoß unternommen, um den Friedensprozess im Syrien-Konflikt voranzubringen und Voraussetzungen für die Rückkehr von Flüchtlingen zu schaffen. Sie traf am Dienstag in Berlin mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow zusammen, um die Lage im Nahen Osten und insbesondere in Syrien zu erörtern. An dem Treffen nahmen den Angaben zufolge auch Außenminister Heiko Maas (SPD) sowie von russischer Seite der Chef des Generalstabes der Streitkräfte, Waleri Gerassimow, teil.
Das russische Außenministerium in Moskau teilte nach dem Treffen mit, Merkel und Lawrow hätten vor allem darüber gesprochen, wie in Syrien Bedingungen für die Rückkehr von Flüchtlingen geschaffen und der Friedensprozess vorangebracht werden könnten.
Der stellvertretenden Sprecherin der Bundesregierung, Ulrike Demmer, zufolge wurde das Treffen in der vergangenen Woche zwischen der Kanzlerin und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin vereinbart. Auch der Konflikt in der Ostukraine sei Thema gewesen, teilte Demmer mit, ohne nähere Angaben zu machen.
Unter anderem ist seit einiger Zeit ein möglicher Einsatz von UN-Blauhelmen im Donbass im Gespräch. Bei einem Außenministertreffen Mitte Juni waren die Vorstellungen darüber in Kiew und Moskau noch weit auseinander gegangen. Seit vier Jahren bekämpfen sich ukrainische Regierungstruppen und prorussische Separatisten im Osten der Ukraine.
Die syrischen Regierungstruppen hatten Ende Juni mit russischer Unterstützung ihre Offensive im Süden Syriens begonnen. Nach dem Abzug von tausenden Rebellen und ihren Familien übernahm die syrische Regierung die Kontrolle von weiten Teilen der umkämpften südlichen Provinz Kunaitra. dpa