Miesbacher Wasserstreit

Es geht ums Geld

von Redaktion

Auch wenn das keiner zugeben wird: Im Wasserstreit zwischen München und dem Landkreis Miesbach geht es letztlich ums Geld. Seit Wasser als wertvolle Ressource begriffen wird, wachsen Begehrlichkeiten. Verständlich, dass Gemeinden und Landwirte im Quellgebiet Kapital aus dem Schatz schlagen möchten, der da nach München fließt. Sie sollten aber nicht vergessen: Dass es den Schatz in dieser Qualität gibt, verdanken sie der Weitsicht Münchens. Es war die Landeshauptstadt, die Flächen kaufte und Bauern beim Umstieg auf ökologische Landwirtschaft half, als anderswo noch über den Quellen gedüngt und gespritzt wurde. Heute kämpfen viele Kommunen mit Nitrat, Atrazin und anderen Schadstoffen im Trinkwasser. Die Mangfallquellen blieben sauber.

Man mag es im idyllischen Mangfalltal kritisch sehen, dass der Großraum München immer größeren Durst entwickelt. Doch ohne die Finanzkraft dieses Ballungsraums würde das Idyll schnell verblassen. Eine Konfrontation nach dem Motto „wir gegen die“ schadet letztlich beiden.

Die Angst vor einer Liberalisierung des Wassermarktes ist berechtigt. Doch der Miesbacher Wasserstreit wird die Gefahr nicht bannen. Das ist Aufgabe der Politik – in Miesbach, in München, in Berlin und in Brüssel.

Peter T. Schmidt

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