Washington/Moskau – Eine russische Spionin soll nach einem Zeitungsbericht jahrelang unerkannt in der US-Botschaft in Moskau gearbeitet haben. Die russische Ortskraft sei vom Secret Service eingestellt worden und habe länger als zehn Jahre Zugang zu Geheimdienstinformationen und E-Mails gehabt und diese auch an den russischen Inlandsgeheimdienst FSB weitergegeben. Das berichtete die britische Zeitung „Guardian“ . Um einen Skandal und peinliche Untersuchungen zu verhindern, sei die Spionin im Sommer des Vorjahres unauffällig entlassen worden.
In Moskau gab es am Freitag zunächst keine offizielle Reaktion. Der unabhängige russische Außenpolitikexperte Wladimir Frolow nannte den Artikel indes auf Facebook „ziemlich lachhaft“.
Darüber hinaus werfen die US-Sicherheitsbehörden Russland vor, auch im diesjährigen US-Wahlkampf eine massive Kampagne der verdeckten Einflussnahme zu führen – doch Präsident Donald Trump hat nun erneut Zweifel daran geweckt, dass er die entsprechenden Warnungen seiner eigenen Dienste ernst nimmt. Bei einer Wahlkampfveranstaltung beklagte er, dass seine Amtsführung durch den „Schwindel“ über Russland „behindert“ werde. „Es ist ein Schwindel, okay?“, sagte Trump. Dabei bezog er sich offenbar vor allem auf den von einem US-Sonderermittler untersuchten Verdacht, sein Wahlkampfteam könnte im Präsidentschaftswahlkampf 2016 illegale Absprachen mit Moskau über die damaligen mutmaßlichen russischen Cyberinterventionen getroffen haben. Der Präsident fügte hinzu: „Ich sag’ euch was, Russland ist sehr unglücklich, dass Trump gewonnen hat.“