Der frühere Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) steht einer allgemeinen Dienstpflicht für junge Menschen skeptisch gegenüber. Es handle sich zwar um eine „ehrenwerte Idee“ – aber den Menschen müsse auch „reiner Wein eingeschenkt werden – bezüglich der Kosten und der verfassungsrechtlichen Lage“. Das sagte Guttenberg der „Bild“-Zeitung. Er erklärte weiter: „Das Grundgesetz sieht einen solch verpflichtenden, also erzwungenen Arbeitseinsatz nicht vor.“ Deshalb müsse zunächst die Verfassung geändert werden. Besonders die „exorbitanten Kosten“ sprechen für den CSU-Politiker gegen die Pläne. „Die notwendigen Finanzmittel für bis zu 700 000 junge Menschen pro Jahr würden erhebliche Einschnitte in anderen Bereichen nach sich ziehen“, sagte Guttenberg. Das betreffe auch die Ausrüstung der Bundeswehr. Guttenberg selbst hatte die Einberufung von Grundwehrdienstleistenden 2011 als Verteidigungsminister ausgesetzt. Seitdem ist die Bundeswehr eine Freiwilligenarmee. Als Ersatz für den ebenfalls gestrichenen Zivildienst wurde der Bundesfreiwilligendienst geschaffen. dpa/afp