Großfahndung in Venezuela

von Redaktion

Maduro sieht sich als Opfer einer internationalen Verschwörung

Caracas – Nach dem möglichen Anschlag auf den venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro haben die Ermittler laut eigenen Angaben die Täter identifiziert. „Es war versuchter Mord am Staatschef und ein versuchtes Massaker“, sagte Generalstaatsanwalt Tarek William Saab. Sechs Verdächtige seien festgenommen worden, sagte Innenminister Néstor Reverol.

Nach Regierungsangaben hatten Attentäter am Samstag während einer Militärparade versucht, einen Bombenanschlag mit Drohnen auf Maduro zu verüben. Das Staatsfernsehen hatte den Moment übertragen, in dem eine Explosion zu hören war, während Maduro eine Rede hielt. Direkt nach dem Zwischenfall waren aber Zweifel an der offiziellen Attentatsversion aufgekommen. Vor allem Aussagen von Feuerwehrleuten nährten den Verdacht, dass es sich lediglich um einen Unfall mit einem Gastank gehandelt haben könnte.

Allerdings veröffentlichte der Ex-Militär und Sicherheitsberater Cesar Guardiola ein Video, auf dem eine bei Drohne zu sehen sein soll. Das Fluggerät kreist am Himmel, während im Hintergrund Maduros Rede zu hören ist. Kurz darauf explodiert es. Die Authentizität des Videos ließ sich zunächst nicht unabhängig bestätigen. Zur Unklarheit trug das Bekenntnis einer bislang unbekannten Rebellengruppe bei.

Ex-Militärs zeigten sich verwundert über die Umstände des Vorfalls. So sei auf der Straße Avenida Bolívar niemals zuvor eine Militärparade abgehalten worden, weil der Ort schlecht zu schützen sei.

Maduro bezichtigte den scheidenden kolumbianischen Präsidenten, Friedensnobelpreisträger Juan Manuel Santos, der Urheberschaft. „Ich hege keine Zweifel, dass dahinter ultrarechte Kreise in Venezuela gemeinsam mit ultrarechten Kräften Kolumbiens und Juan Manuel Santos stecken“, sagte er. Santos antwortete bei Twitter: „Machen Sie sich keine Sorgen. Ich hatte am Samstag Wichtigeres zu tun. Wir haben meine Enkelin Celeste getauft.“

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