Tokio – Japans Kaiser hat in seiner letzten Rede zum Jahrestag der Kapitulation Japans im Zweiten Weltkrieg erneut seine „tiefe Reue“ für die kriegerische Vergangenheit seines Landes zum Ausdruck gebracht. Er hoffe, dass sich Krieg nie wiederholen möge, sagte der 84 Jahre alte Monarch am Mittwoch bei einer zentralen Gedenkfeier zum 73. Jahrestag des Kriegsendes. Akihito wird am 30. April 2019 abdanken und damit als erster Monarch seit rund 200 Jahren noch zu Lebzeiten seinem Nachfolger weichen. Am 1. Mai wird sein ältester Sohn, Kronprinz Naruhito (58), den Chrysanthemen-Thron besteigen.
Akihito gilt als überzeugter Verfechter der pazifistischen Verfassung. Obwohl er als Kaiser praktisch über keinen politischen Handlungsspielraum verfügt, verstand es Akihito dennoch stets, indirekt Kritik an denen zu üben, die noch immer versuchen, die japanische Kriegsvergangenheit zu rechtfertigen. Dazu zählen Kritiker auch die Regierung des rechtskonservativen Ministerpräsidenten Shinzo Abe. Anders als seine Vorgänger erwähnte Abe in seiner eigenen Rede bei der Gedenkveranstaltung die damaligen Aggressionen Japans nicht. dpa