Ohne Essen lebt sich’s schlecht. Das gilt nicht nur für den Menschen, sondern auch für die Tiere in der Landwirtschaft. Viehhalter trifft es besonders hart, wenn infolge der Dürre kaum Gras nachwächst, von dem die Rinder im Stall satt werden sollen. Es ist deshalb richtig, dass der Bund nun die Nutzung sogenannter ökologischer Vorrangflächen freigibt, damit die Landwirte etwa Kleegras verfüttern können, das eigentlich zur Verbesserung der Bodenqualität angebaut wird. Es ist nicht zu rechtfertigen, Tiere wegen Futtermangels notzuschlachten, während auf den Feldern nutzbare Pflanzen wachsen.
Eine Dauerlösung kann das trotzdem nicht sein. Denn zu den unangenehmen Folgen des Klimawandels gehört auch, dass uns die tückische Kombination aus Dürre und Starkregen in Zukunft wohl öfter heimsuchen wird. Und hier erfüllen die Umweltmaßnahmen auf den Vorrangflächen einen wichtigen Zweck, um die Ackerböden widerstandsfähiger gegen Wetterextreme zu machen. Auf Dauer muss sich die Landwirtschaft anpassen, etwa mit robusteren Sorten oder vielfältigeren Fruchtfolgen. Und es ist Aufgabe der Europäischen Agrarpolitik, die Bauern auf diesem Weg nicht alleine zu lassen.
Dominik Göttler
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