von Redaktion

De Tijd, Brüssel

Pressestimmen

„Die jetzige Koalitionsregierung versprach einen großen politischen Wandel in Italien. Die Katastrophe von Genua gibt ihr nun Gelegenheit, sich zu beweisen. Aber die Art und Weise, auf die sie die Schuld so weit wie möglich von sich weist und schnell Sündenböcke präsentiert, die in ihr ideologisches Schema passen, verheißt nichts Gutes. Das Land braucht eine neue Dynamik und nicht das alte Spiel der Schuldzuweisungen, um vor allem selbst nichts tun zu müssen.“

„Die Morandi-Brücke, die nicht mehr da ist, trägt ein gutes Stück der ligurischen Wirtschaft fort. Und der italienischen. (…) Die Angst ist die große Abwanderung: von Fähren, Kreuzfahrtschiffen, Containerschiffen. Was passiert, wenn sich der Tourismus, der Handel, die Werftindustrie einfach so davonmachen? Der Kollaps einer Stadt, einer Region, nach dem des Viadukts.“

„Diese Tragödie trifft uns auch, weil Brücken Teil unseres Alltags sind. Wir benutzen sie, ohne darüber nachzudenken, überzeugt von ihrer Zuverlässigkeit, beruhigt durch die Milliarden Kilo Beton, die in ihre Masse geflossen sind. (…) Zu einer Zeit, in der die europäischen Staaten fast alle an ihren Budgets zu knapsen versuchen, um diesen oder jenen Posten einzusparen, bricht einem Angstschweiß bei der Vorstellung aus, dass 70 Prozent der 15 000 italienischen Brücken mehr als 40 Jahre alt sind.“

Artikel 10 von 11