Die USA haben der Türkei mit weiteren Sanktionen gedroht, sollte der unter Hausarrest stehende US-Pastor Andrew Brunson nicht freikommen. Die Regierung habe weitere Sanktionen vorbereitet, die man verhängen wolle, sollte der Pastor nicht zügig freigelassen werden, sagte Finanzminister Steven Mnuchin am Donnerstag bei einer Kabinettssitzung im Weißen Haus. Präsident Donald Trump erklärte, die Türkei habe sich nicht als „guter Freund“ der USA erwiesen. Die Krise zwischen den beiden Nato-Partnern dürfte sich dadurch weiter verschärfen. Der evangelikale Pastor Brunson war 2016 in Izmir wegen Terrorvorwürfen in Untersuchungshaft genommen worden und wurde kürzlich unter Hausarrest gestellt. Wegen der Krise war es zu massiven Währungsturbulenzen in der Türkei gekommen. Die Regierung von Präsident Erdogan hofft deswegen auf das Engagement finanzstarker Investoren. Finanzminister Berat Albayrak sprach am Donnerstag in einer Telefonkonferenz mit tausenden ausländischen Investoren – es war die Rede von 4000.
Journalisten in den USA wehren sich gemeinsam gegen die Attacken von US-Präsident Donald Trump: In einer abgestimmten Aktion warnten am Donnerstag mehr als 300 Tageszeitungen in Leitartikeln vor einer Gefährdung der Pressefreiheit durch den Präsidenten. Sie warfen Trump vor, vorsätzlich Lügen in die Welt zu setzen, die Rolle der Presse als Kontrollinstanz zu untergraben und damit an den Grundpfeilern der Demokratie zu rütteln. Angestoßen wurde die Aktion vom traditionsreichen „Boston Globe“, der in einem leidenschaftlichen Leitartikel den Hauptvorwürfen des Präsidenten widersprach – nämlich, dass die Medien „Feinde des Volkes“ seien und ständig „Fake News“, also falsche Nachrichten, verbreiteten.
In der Türkei ist erneut ein Deutscher wegen Terrorvorwürfen verhaftet worden. Ihm werde vorgeworfen, über soziale Medien Propaganda für die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK verbreitet zu haben, sagte sein Anwalt. Sein Mandant Ilhami A. sei am Mittwoch in der osttürkischen Provinz Elazig festgenommen worden. Kurz darauf habe ein Gericht gegen den 46-Jährigen Untersuchungshaft verhängt. Nach Recherchen des NDR stammt der Mann mit kurdischen Wurzeln aus Hamburg. Dort arbeite er als selbstständiger Taxifahrer. Der Deutsche habe in seinem Heimatdorf Saribasak seine Mutter besucht. Aus dem Auswärtigen Amt hieß es, der Fall sei bekannt. Die Deutsche Botschaft werde die konsularische Betreuung einleiten. dpa