Dass man für Geld, das auf dem Bankkonto liegt, keine Zinsen mehr bekommt, ist nicht neu. Betrachtet man das durchschnittliche Sparvermögen der Deutschen wurde dieses Minus aber bisher ausgeglichen – etwa durch Erträge aus älteren Anleihen, die noch gut verzinst wurden, oder durch Gewinne aus Aktien. Laut aktuellen Zahlen der Bundesbank ist der Wert der Sparvermögen in Deutschland nun erstmals gesunken. Niedrige Zinsen in Verbindung mit der anziehenden Inflation können nicht mehr ausgeglichen werden. Die Nachricht sollte ein Weckruf für alle sein, die den Aktienmarkt bisher meiden.
Eine anständige Verzinsung gibt es für Tages- und Festgeld heute nicht mehr. Wer Rendite erzielen möchte, muss Alternativen wählen. Das bedeute nicht, sein komplettes Vermögen in Aktien zu investieren und dabei Kopf und Kragen zu riskieren. Eine vernünftige Anlagestrategie, die dennoch Rendite verspricht, sollte Aktien beinhalten – je nach Risikofreude mehr oder weniger. Eine gute Möglichkeit bieten etwa breit aufgestellte ETF-Fonds, die einen Aktienindex abbilden. Ein Totalverlust ist hier so gut wie unmöglich. Dazu müssten die Aktien aller Konzerne, die der Index beinhaltet, wertlos werden. Ein kalkulierbares Risiko.
Manuela Dollinger
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