Karlsruhe/Berlin – Die Bundesanwaltschaft hat einen 31 Jahre alten Islamisten in Berlin wegen Terrorverdachts festnehmen lassen. Der Russe soll einen Sprengstoffanschlag geplant haben, teilte die Behörde in Karlsruhe mit. Die Festnahme erfolgte am Mittwoch durch Beamte des Bundeskriminalamtes mit Unterstützung der GSG 9 und des Landeskriminalamtes. Die Ermittler durchsuchten die Wohnung von Magomed-Ali C., vor allem um herauszufinden, wo der Sprengstoff ist. Zugrunde lag ein Haftbefehl vom 9. August.
Die Bundesanwaltschaft verdächtigt den 31-Jährigen, gemeinschaftlich mit einem in Frankreich inhaftierten Mann eine schwere staatsgefährdende Gewalttat in Deutschland vorbereitet zu haben. Vorausgegangen waren Ermittlungen französischer Strafverfolgungsbehörden gegen Clément B., der am 18. April 2017 in Marseille festgenommen worden war. Clément B. soll zwei Anschläge geplant haben. Einen Anschlag zudem in Frankreich mit einem ebenfalls festgenommenen weiteren Mann und einen in Deutschland zusammen mit Magomed-Ali C.
Der beschuldigte Russe soll nach Angaben der Bundesanwaltschaft am 26. Oktober 2016 in seiner Wohnung in Berlin eine erhebliche Menge des gefährlichen Sprengstoffs TATP gelagert haben. Damit habe ein Sprengsatz gebaut und an einem unbekannten Ort in Deutschland gezündet werden sollen. Die Anschlagsvorbereitungen seien aber durch die Polizei gestört worden. Aktuell bestand laut Deutscher Presseagentur keine akute Anschlagsgefahr.
Der Berliner Innensenator Andreas Geisel (SPD) erklärte, C. habe „seit längerem im Visier der Berliner Sicherheitsbehörden“ gestanden. Seine Festnahme sei ein „klares Signal an alle Menschen, die uns angreifen wollen“. „Wir haben sie im Blick und greifen zu, wenn es möglich ist“, erklärte Geisel. dpa/afp