Trump in Bedrängnis

Auf Nixons Spuren

von Redaktion

Ein Präsident, der sich im Krieg mit den Medien, den Geheimdiensten, der Justiz und der Opposition nebst ihren Wählern sieht. Der eigene Fehler völlig ausschließt und in jedem Vorwurf eine Erfindung seiner Feinde sieht, um ihn politisch auszuschalten. Das war ein paranoider Richard Nixon während des Watergate-Skandals, der ihn am Ende zum Rücktritt zwang. Und das ist derzeit Donald Trump, der zusammen mit seiner Sprecherin eine interessante Theorie entwickelt hat: Der Präsident hat nichts falsch gemacht, weil er nicht angeklagt worden ist. Und er kann nicht angeklagt werden, weil er amtierender Präsident ist.

Angesichts solcher Aussagen spürt man die innere Panik, in der sich Donald Trump befinden muss. Dabei wäre es doch so einfach, das Thema rational zu beerdigen: Der Präsident räumt die Zahlungen an die Damen ein, weil er keine Negativschlagzeilen – wahr oder unwahr – mitten im Wahlkampf will. Die Republikaner würden sich hinter ihn scharen, seine Basis ohnehin. Trump würde damit alle Gedankenspiele der Demokraten an eine Amtsenthebung ins Leere laufen lassen. Stattdessen versucht er Vernebelung und Vertuschung. Eine Taktik, über die einst Richard Nixon stolperte.

Friedemann Diederichs

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