Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki (FDP) will sich bei Kanzlerin Angela Merkel (CDU) wegen seines Vorwurfs, sie sei mitschuldig an den Ausschreitungen in Chemnitz, nicht entschuldigen. „Ich habe eine unglückliche Wortwahl getroffen, aber in der Sache bleibe ich dabei“, sagte der stellvertretende FDP-Bundesvorsitzende der „Rhein-Neckar-Zeitung“. „Ich habe nichts Grenzwertiges gesagt.“ Er werde nun als Rechtspopulist abgestempelt. „Ich bin alles andere als ein Rechtspopulist. Wer mich kennt, weiß das auch.“ Internen Kritikern riet Kubicki zu mehr Gelassenheit.
Beistand erhielt Kubicki von Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU). „Wolfgang Kubicki weiß selbst, dass sein Satz zur Mitverursachung der Chemnitzer Krawalle durch Angela Merkels Politik mindestens unglücklich, wenn nicht sogar falsch war“, sagte Günther. „Ihn deshalb zum Rechtspopulisten zu machen, ist völliger Blödsinn.“ Wer den langjährigen schleswig-holsteinischen FDP-Fraktionschef Kubicki und seine politische Arbeit kenne, könne nicht auf so einen Gedanken kommen. Der 45 Jahre alte Günther führt eine Jamaika-Koalition mit Grünen und FDP.