Münchner Freund bei McCain-Beerdigung

von Redaktion

Der Münchner Rechtsanwalt Wolfgang Seybold war mit John McCain fast vier Jahrzehnte lang befreundet. „Wir haben uns 1981 auf der Münchner Sicherheitskonferenz kennen gelernt“, erinnert sich Seybold in seinem Abschiedsbrief an den verstorbenen Freund. „Damals warst Du noch kein Senator und ich einfacher Mitarbeiter im Stab des damaligen Bundestagsabgeordneten und späteren Verteidigungsministers Dr Manfred Wörner. Unsere Wellenlänge aber stimmte sofort und 1982 gab ich mein erstes deutsch-amerikanisch Essen zum Auftakt der Sicherheitskonferenz mit Dir als amerikanischem Ehrengast.“ Der Organisator des traditionellen deutsch-amerikanischen Siko-Dinners im Käfer (Foto: people picture) war bei der größten Trauerfeier Washingtons seit dem Tod von John F. Kennedy dabei. „Die Welt schien stehen zu bleiben“, schildert er seine Eindrücke dieser bewegenden Trauerfeier.

McCain sei ein „Maverick“ gewesen, schreibt Seybold. „So nannte man im Wilden Westen ein Pferd, das kein Brandzeichen seines Besitzers hatte, also niemandem gehörte.“ Auch McCain sei ein Freigeist gewesen. „Nicht einmal Deine Partei konnte sicher sein, dass Du immer ihre Linie vertrittst. Zuletzt hast Du Dein Veto eingelegt, als Trump Obamas Gesundheitsreform rückgängig machen wollte. Gehört hast Du nur Dir selbst, Amerika und Deiner Familie.“

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