Istanbul/Damaskus – Wenige Tage vor einem Syrien-Spitzentreffen verdichten sich die Anzeichen, dass eine blutige Schlacht um die letzte große Rebellenhochburg im Nordwesten des Landes bevorsteht. Die Türkei verstärkte ihre Truppen in der Region Idlib weiter. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte meldete, zuvor seien Verhandlungen zwischen der Türkei und dem syrischen Ableger des Terrornetzwerks al-Qadia über dessen Auflösung gescheitert.
Im Zentrum des Landes erschütterten in der Nacht zum Sonntag mehrere Explosionen den Militärflughafen Al-Masah nahe der Hauptstadt Damaskus. Den Menschenrechtsbeobachtern zufolge starben dabei mindestens zwei Militärangehörige. Syrische Militärkreise dementierten, dass es sich um einen israelischen Angriff gehandelt habe. Dies berichtete die staatliche Agentur Sana. Die Explosionen seien durch einen Kurzschluss in einem Munitionsdepot ausgelöst worden.
Israel hat in den vergangenen Monaten bereits mehrfach militärische Ziele in Syrien angegriffen. Die Bombardierungen richten sich nach israelischen Angaben gegen die Militärinfrastruktur des Irans.
Die Region um die Stadt Idlib im Nordwesten Syriens ist das letzte große Gebiet des Bürgerkriegslandes, das noch von Rebellen beherrscht wird. Syriens Regierung hat dort Truppen zusammengezogen und droht mit einem Angriff. Wegen der fast drei Millionen Zivilisten in der Region warnen Hilfsorganisationen vor einer neuen humanitären Katastrophe.