Neue EU-Trinkwasser-Richtlinie

Überflüssig

von Redaktion

Es ist wie so häufig bei der EU: Eigentlich gut gemeinte Initiativen verkehren sich in ihr Gegenteil. So ist es auch mit der EU-Trinkwasser-Richtlinie. Sie ist eigentlich lobenswert, denn ihr Ziel ist es, Bürger in Europa vom Wert ihres Trinkwassers zu überzeugen und den Verbrauch von Plastikflaschen zu senken. Klar, Wasser aus der Leitung – statt aus dem Supermarkt. Wer in Frankreich oder Italien Urlaub macht, ist entsetzt, dass Wasser dort nur in Einweg-Plastikflaschen angeboten wird, die man danach gezwungenermaßen in den Müll wirft (denn Recycling-Container gibt es in Urlaubsorten kaum). In diese Richtung zielt die EU-Richtlinie, die ja auch die Grenzwerte für Chlorierung und andere Schadstoffe minimieren will.

Für Deutschland indes bringt die EU-Initiative kaum Fortschritte, denn Wasser aus der Leitung kann hierzulande meist bedenkenlos getrunken werden und Glas-Pfandflaschen sind zum Glück auch noch nicht abgeschafft. Wenn die einzige nennenswerte Neuerung darin besteht, Gastwirte zur kostenlosen Abgabe von Trinkwasser zu verpflichten, dann könnte Deutschland auf diese Richtlinie auch getrost ganz verzichten. Sie ist hierzulande jedenfalls ziemlich überflüssig.

Dirk Walter

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