Russland, die Türkei und der Iran haben sich bei einem Gipfel in Teheran nicht auf ein gemeinsames Vorgehen bei der drohenden Offensive der syrischen Regierung auf die Region Idlib geeinigt. Die Türkei konnte Russland und den Iran als Verbündete von Machthaber Baschar al-Assad nicht von einer Waffenruhe überzeugen. Damit scheint nun zumindest für eine begrenzte Offensive Syriens gegen Idlib der Weg frei zu sein.
In einer am Freitag in Teheran veröffentlichten Erklärung der Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, Wladimir Putin und Hassan Ruhani hieß es, man sei weiterhin entschlossen, Zivilisten zu schützen und die humanitäre Situation zu verbessern. Man wolle gemeinsam die Operationen gegen Terroristen fortsetzen, es solle jedoch zwischen Extremisten und anderen Oppositionsgruppen unterschieden werden.
Idlib kam nur in einem Satz vor, in dem es hieß, man werde die Situation dort im Geiste des „Astana-Formats“ angehen. In der kasachischen Stadt Astana haben sich Russland, die Türkei und der Iran mehrfach zu Syrien-Gesprächen getroffen.
Man wolle aber „die Terroristen zunächst ermuntern, ihre Waffen umgehend niederzulegen und ihren bewaffneten Kampf gegen die syrische Regierung aufzugeben“, sagte Irans Präsident Ruhani „Wir wollen Frieden, aber manchmal muss auch für den Frieden gekämpft werden.“ Nach Ansicht Putins sollte die syrische Regierung ihr ganzes Staatsgebiet unter ihre Kontrolle bringen. Erdogan warnte vor einem „Blutbad“: „Ein Angriff auf Idlib wird zu einer Katastrophe, einem Massaker und einer riesigen humanitären Tragödie führen“, sagte er.
Zurzeit sind offenbar Verhandlungen zwischen Russland und der Türkei auf militärischer Ebene im Gang. Nach Angaben des russischen Außenministeriums stimmten Militärs ihre Strategien für Idlib ab. Es gehe darum, die Gefahr für die Zivilbevölkerung so klein wie möglich zu halten. Der nächste Syrien-Gipfel soll laut Ruhani in Russland stattfinden, das Datum ist noch unklar.