Neue Intendantin für die Kammerspiele

Gute Startposition

von Redaktion

Geht man davon aus, dass gerade die Intendantin oder der Intendant eines Stadttheaters ein gutes Gespür für die Menschen und den Ort entwickeln muss, an dem sie oder er arbeitet, dann hat Barbara Mundel eine ideale Startposition: Die Kandidatin von Kulturreferent Hans-Georg Küppers für die Leitung der Kammerspiele von 2020 an kennt München und hat sowohl an der städtischen Bühne als auch am Staatsschauspiel gearbeitet. Zudem eilt ihr aus Freiburg, wo sie elf Jahre Intendantin war, der Ruf voraus, auf Bürger und Politik zugehen zu können. Das kann im neuen Job nicht schaden.

Gefälliges sollte man von Mundel aber nicht erwarten. Es würde weder dem Intellekt noch der Vita der 59-Jährigen gerecht. Bereits 2003, als sie Chefdramaturgin der Kammerspiele wurde, wies sie auf die Bedeutung des Spagats hin, trotz „nationaler und internationaler Vernetzung“ für die Menschen in der Stadt als „Theater kenntlich“ zu sein. Matthias Lilienthal, der seit 2015 die Kammerspiele leitet, hat – zumindest bisher – beim Versuch, beiden Aspekten gerecht zu werden, einen Großteil des Stammpublikums verprellt, ohne ausreichend neue Zuschauer zu gewinnen. Stimmt der Stadtrat Küppers’ Vorschlag zu, gibt es viel Arbeit für Mundel.

Michael Schleicher

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