Die AfD sinkt in Bayern

Aiwangers Rendite

von Redaktion

Die hässlichen Szenen von Chemnitz, marodierende Neonazis Schulter an Schulter mit der AfD, haben Spuren im Land hinterlassen und Menschen zum Nachdenken gebracht. Sie kosten die AfD Stimmen in Bayern. Für aufrecht nationalkonservative Wähler, die mit der CSU wegen Merkel gebrochen haben, ist hier eine rote Linie überschritten, die Grenze zum braunen Sumpf ist eine Grenze des Anstands. Das ist gut so.

Den Rückweg zur CSU gehen diese Wähler ausweislich der Umfragen bisher nicht – kein Wunder, Merkel ist ja noch immer da. Dafür profitiert eine dritte Kraft, die lange nicht auf der Rechnung stand: Die Freien Wähler legen im Schatten der CSU-Krise spürbar zu. Hubert Aiwanger hat seine Partei seit 2015 mehrfach scharf rechts blinken lassen und Merkel attackiert, einmal gar als „Totengräberin der inneren Sicherheit“. Den internen Unmut darüber ließ er abtropfen; zu lockend ist die Aussicht, sich als anständige Alternative zu präsentieren.

Das ist wegen der FW-Struktur ein rein bayerisches Phänomen. Im Bund sucht FDP-Chef Lindner mit kantigen, klaren Migrationsaussagen eine ähnliche Lücke. Das ist nicht falsch, er nutzt sie aber bisher nicht hinreichend.

Christian Deutschländer

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