Gefühlt ist erst eine Runde Riesenrad vergangen, die Ochsensemmel gerade verspeist, der letzte Böllerschuss soeben verklungen. Doch heute startet es schon wieder: das Oktoberfest. Zum 185. Mal, eine Erfolgsgeschichte, die München einzigartig macht.
Doch das größte Volksfest der Welt hat nicht bei jedermann den besten Ruf. Zu teuer, die Zelte voll, alles eine Spur zu sehr abgehoben. So mancher Vorwurf ist nicht ganz unberechtigt. Und trotzdem kann die Wiesn auch etwas ganz Besonderes sein. Wenn die Münchner sie wieder zu ihrem Fest machen.
Denn das Oktoberfest kann in Zeiten, in denen jeden Tag negative Nachrichten auf uns einprasseln, auch ein Ort des Miteinanders sein. Alt und Jung feiern gemeinsam, unterhalten sich, haben eine gute Zeit. Jeder Besucher hat es selbst in der Hand, die Wirte und Schausteller zu beehren, die eine familiäre Seite des Fests schaffen. Es gibt sie noch, die Traditionsbetriebe wie Teufelsrad, Krinoline oder den Schichtl. Die kleinen Wiesn-Zelte führen heuer Stammtische für einsame Senioren ein – und bei manchem der Wirte kann der Besucher auch nur einen Kaffee trinken. Ganz ohne Musik im Hintergrund. Auf eine friedliche und besondere Wiesn!
Ramona Weise
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