Ein türkisches Gericht hat die Klage des deutschen „Welt“-Reporters Deniz Yücel auf Schadenersatz abgewiesen. Das Gericht habe keinen Grund für seine Entscheidung genannt, sagte Yücels Anwalt Veysel Ok. Yücel werde sie innerhalb einer Woche anfechten. Der Reporter, dessen einjährige Inhaftierung die deutsch-türkischen Beziehungen im vergangenen Jahr schwer belastet hatte, hatte die türkische Regierung auf 2,98 Millionen Lira Entschädigung (etwa 400 000 Euro) verklagt.
Jüdische Mitglieder der AfD wollen Anfang Oktober eine bundesweite Vereinigung gründen. „Die AfD ist die einzige Partei der Bundesrepublik, die (…) muslimischen Judenhass thematisiert, ohne diesen zu verharmlosen“, schrieb Gründungsmitglied Dimitri Schulz am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Eine „Masseneinwanderung junger Männer aus dem islamischen Kulturkreis“ sei wegen deren „antisemitischen Sozialisation“ jüdischem Leben in Deutschland abträglich.
Die rechtsextreme Gewalt ist im vergangenen Jahr zurückgegangen – bundesweit genauso wie in Ostdeutschland. Das berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland unter Berufung auf den Jahresbericht „Deutsche Einheit“, der heute vom Bundeskabinett beraten werden soll. Den Angaben zufolge lag die Zahl der rechtsextremen Gewalttaten im Jahr 2017 bundesweit bei 1054 Delikten. Ein Jahr zuvor seien es 1600 gewesen. In den neuen Bundesländern sei die Zahl von 774 Taten auf 572 zurückgegangen.
Im Hambacher Forst haben die Behörden die Räumung der Baumhäuser an einer symbolträchtigen Stelle fortgesetzt. Sie ordneten am Dienstag an, die Gedenkstätte für den in der vergangenen Woche ums Leben gekommenen Journalisten zu entfernen. Mehrere Aktivisten brachten die Kerzen und Blumen daraufhin weg.
Die Zahl der Asylanträge in der EU ist im zweiten Quartal 2018 leicht gestiegen. Von April bis Juni stellten 136 700 Menschen erstmals einen Antrag auf internationalen Schutz, wie die EU-Statistikbehörde Eurostat am Dienstag in Luxemburg mitteilte. Etwa vier Prozent mehr als im ersten Quartal.