Die EU geht in der Iran-Politik auf Konfrontationskurs zu den USA. Laut der Außenbeauftragten Federica Mogherini wollen die Mitgliedsstaaten eine Finanzinstitution schaffen, um europäischen Firmen trotz US-Sanktionen Geschäfte mit Teheran zu ermöglichen. Mogherini zufolge soll eine Zweckgesellschaft für „legitime Finanztransaktionen“ mit dem Iran gegründet werden. Sie funktioniert wie ein Verrechnungskonto. Wenn der Iran Öl in die EU exportiert, wird Geld auf ein Konto der Gesellschaft eingezahlt. Liefert ein europäisches Unternehmen eine Maschine in den Iran, bekommt es das Geld von diesem Konto. Der Iran bekommt also kein Geld für seine Exporte, sondern Waren. So soll vermieden werden, dass Banken, die bisher die Transaktionen übernehmen, selbst Ziel der US-Sanktionen werden. Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) sprach von einem „klaren politischen Signal“.