Brüssel – Der Westen wirft Russland in bisher schärfstem Ton vor, hinter vielen großen Hackerangriffen der vergangenen Jahre zu stecken. Dazu gehören auch die Cyberattacken auf den Deutschen Bundestag und das Datennetzwerk des Bundes. Agenten des russischen Militärgeheimdienst GRU seien zudem im April in den Niederlanden bei dem Versuch erwischt worden, sich ins Computernetz der Organisation für ein Verbot von Chemiewaffen (OPCW) zu hacken. Die OPCW untersuchte damals Chemiewaffen-Angriffe in Syrien sowie die Gift-Attacke auf den ehemaligen russischen Doppelagenten Sergej Skripal und seine Tochter Julia in Großbritannien.
Die niederländischen Ermittler hätten Laptops und Handys der Spione beschlagnahmt, erklärte Verteidigungsministerin Ank Bijleveld. Daraus sei deutlich geworden, dass auch Hacker-Attacken in der Schweiz und auf die strafrechtliche Untersuchung zum Abschuss des Passagierfluges MH17 geplant waren. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg forderte Russland auf, unverzüglich die Hackerangriffe einzustellen. „Moskau muss seine rücksichtlose Verhaltensweise beenden“, so der Norweger.